Am 25. September 2015 wurde beim Gipfel der Vereinten Nationen (UN) in New York die Agenda 2030 verabschiedet, die 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung umfasst. Mit den Sustainable Development Goals (SDGs) hat die UN einen neuen Standard für nachhaltige Entwicklung definiert. Die Agenda 2030 ist der erste umfassende politische Zielkatalog der UN, in dem soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung ausgewogen benannt werden und der sich gleichermaßen an Industrienationen, Schwellen- und Entwicklungsländer richtet. Die 17 SDGs wurden in 169 Zielvorgaben bzw. Unterziele konkretisiert. Sie beziehen sich auf inhaltliche Ziele oder gehen auf mögliche Umsetzungswege mit finanziellen oder strukturellen Maßnahmen ein. Diese Ziele werden von Staaten, Bundesländern, Städten sowie auch von Unternehmen zur Definition von Entwicklungszielen genutzt.
Nachhaltigkeitsziele
Was sind SGDs?
Nachhaltigkeitsziele am Industriepark Höchst
Für den Industriepark Höchst in Frankfurt haben wir in einem kollaborativen Prozess mit unseren Clusterpartnern die sieben relevantesten SDGs identifiziert. Um welche SDGs es sich dabei handelt und inwiefern wir bereits Beiträge zur Erreichung dieser Ziele am Standort leisten, erklären wir im folgenden Überblick.
Schauen Sie gerne für weitere Informationen zu den Nachhaltigkeitszielen am Industriepark Höchst.

Gute Gesundheit und Wohlbefinden (SDG 3)
Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
Beispiele am IPH: Die Insulin- sowie COVID 19 Impfstoff-Produktion am Standort, sowie weitere Produkte der Standortunternehmen aus dem Pharmabereich.

Günstige und saubere Energie (SDG 7)
Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle.
Beispiele am IPH: Kohleausstieg und Bereitstellung von H₂ Tankstellen. Desweiteren Prüfung der Möglichkeiten von erneuerbaren Energien am Standort im Rahmen der Clusteraktivitäten.

Industrie, Innovation und Infrastruktur (SDG 9)
Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.
Beispiele am IPH: Der Industriepark ist auf dem neuesten technologischen Stand und dient als Standort für innovative Unternehmen und Kollaborationsprojekte (‚Industriepark als Reallabor‘).

Verantwortungsvoller Konsum (SDG 12)
Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen.
Beispiele am IPH: Der Industriepark als Inbegriff der zirkulären Wirtschaft, bspw. durch Betankung von Wasserstoffzügen als Nebenprodukt der Industrie.

Handeln für den Klimaschutz (SDG 13)
Sofortmaßnahmen ergreifen, um den Klimawandel und seine Auswirkungen zu bekämpfen.
Beispiele am IPH: Offizielle Zielsetzung der CO₂-Neutralität bis 2045, sowie Zusammenarbeit im Cluster zur Identifizierung des gemeinsamen Transformationspfads.

Partnerschaften für die Ziele (SDG 17)
Umsetzungsmittel stärken, globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung.
Beispiele am IPH: Clusterprojekte, sowie enge Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren und Förderung des internationalen Erfahrungsaustausches.
Stakeholder Kollaboration
Dem übergreifenden Nachhaltigkeitsziel „SDG 17: Partnerschaften für die Ziele“ kommt in unserem Cluster eine besondere Bedeutung zu. Die Prozessindustrie in Hessen ist eingebettet in ein starkes Ökosystem: Hierzu zählen Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Die technologischen, ökonomischen, sozialen und regulatorischen Fragestellungen auf dem Weg zur CO₂-Neutralität können nur gemeinschaftlich durch ein klares Rollenverständnis und Miteigentümerschaft der unterschiedlichen Akteure gelöst werden ("Klimaschutz geht nur gemeinsam").
Auf vertikaler Ebene reicht die Vernetzung unserer Clusteraktivitäten von der EU über die nationale Ebene, hin zur regionalen Kooperation mit dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt. Auf horizontaler Ebene sind wir mit Unternehmen, Verbänden, Gewerkschaften, Verwaltung, Politik, NGOs, Medien und der Nachbarschaft des Industrieparks im Austausch, um das Verständnis für die Herausforderungen der Industrie, sowie dem Stellenwert der übergreifenden Zusammenarbeit zu fördern.
Nachhaltige Geschäftsmodelle
Nachhaltige Geschäftsmodelle sind für die Transformation der Industrie von entscheidender Bedeutung. Sie berücksichtigen die ökologische, ökonomische und soziale Dimension wirtschaftlichen Handelns und erfassen die Nutzenbeiträge für unterschiedliche Stakeholder (Unternehmen, Aktionäre, Mitarbeiter, Nachbarn, etc.).
Der gestiftete Nutzen bzw. Schaden wird entlang des Produktlebenszyklusses sowie unter Betrachtung verschiedener Akteure in Wertschöpfungsnetzwerken erfasst. Hierbei werden Aspekte der Energie-, Material- und Ressourceneffizienz, der Kreislauffähigkeit sowie des Netto-Null-Wirtschaftens berücksichtigt. Diese drei Dimensionen sind auch für die Weiterentwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle am Industriepark Höchst relevant.
Gerne unterstützen wir unsere Partnerunternehmen bei der Identifikation von Stellschrauben und der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategien.
Kooperationsangebote
Welche Nachhaltigkeitsziele verfolgt Ihr Unternehmen? Gerne unterstützen wir Sie bei der Identifikation relevanter Ziele und der Erarbeitung nachhaltiger Geschäftsmodelle.
Ihre Ansprechpartner

Prof. Dr. Hannes Utikal
Leiter Zentrum für Industrie und Nachhaltigkeit
Dozent Fachbereich Betriebswirtschaftslehre
+49 160 9737071
hannes.utikalprovadis-hochschule.de

Bernd Winters
Projektmanager
+49 69 305-2269
bernd.wintersprovadis-hochschule.de